Bruxismus ist eine Gewohnheit des unbewussten Zähneknirschens oder -pressens, die typischerweise während des Schlafs auftritt. Es handelt sich um eine Kieferbewegungsstörung, die durch unwillkürliche und wiederholte Kontraktionen der Kaumuskulatur verursacht wird. Bruxismus ist eine weit verbreitete Erkrankung. Anhaltender und schwerer Bruxismus kann jedoch zu Kieferschmerzen, Zahnabnutzung, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und anderen kieferbezogenen Problemen führen.
Zu den Symptomen des Bruxismus können gehören:
Zahnabnutzung
Kieferschmerzen
Kopfschmerzen
Kiefergelenksprobleme
Gesichts- und Nackenschmerzen
Zahnempfindlichkeit
Schlafstörungen
Gefühl von Anspannung
Hörbare Geräusche durch Zähneknirschen oder -pressen
Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen, darunter:
Stress und Angst: Stress ist einer der häufigsten Auslöser. Angst und emotionale Anspannung führen zu Muskelverspannungen und unwillkürlichen Kieferbewegungen.
Zahn- und Kieferstruktur: Fehlstellungen, fehlende Zähne oder Störungen in der Zahn-Kiefer-Beziehung können Bruxismus begünstigen.
Schlafstörungen: Schlafapnoe und andere Störungen können Bruxismus auslösen oder verstärken.
Genetische Faktoren: Familiäre Häufung kann das Risiko erhöhen.
Medikamente: Bestimmte Arzneimittel haben Nebenwirkungen, die Bruxismus fördern können.
Alkohol- und Koffeinkonsum: Verstärken die Symptome.
Psychologische Faktoren: Persönlichkeitsmerkmale, traumatische Erlebnisse oder emotionaler Stress stehen im Zusammenhang mit Bruxismus.
Erkrankungen des Nervensystems: Probleme des zentralen Nervensystems können eine Rolle spielen.
Hormonelle Veränderungen: Besonders bei Frauen können hormonelle Schwankungen Bruxismus beeinflussen.
Häufig entsteht Bruxismus durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch einen Zahnarzt oder Neurologen. Zunächst werden Symptome und Krankengeschichte erfasst. Bei der körperlichen Untersuchung werden Zähne und Kaumuskeln beurteilt. Zusätzlich kann ein Schlaflabor-Test eingesetzt werden, um nächtlichen Bruxismus nachzuweisen.
Der Behandlungsplan wird individuell auf den Patienten abgestimmt. Dabei werden Schweregrad, Zahnstruktur, Kiefermuskeln, Schlafgewohnheiten und weitere Gesundheitsfaktoren berücksichtigt.
Die Behandlung umfasst die Beseitigung der Ursachen und die Linderung der Symptome. Häufig eingesetzte Methoden sind:
Schutzschienen/Nachtschienen: Individuell angefertigte Schienen schützen die Zähne und entlasten die Muskulatur.
Neurotoxin-Injektionen: Reduzieren die Aktivität der Kaumuskeln, wenn andere Methoden nicht ausreichen.
Psychotherapie: Hilft, Stress und Angst zu reduzieren und psychische Faktoren zu behandeln.
Verbesserung der Schlafhygiene: Regelmäßige Schlafzeiten, Entspannungstechniken und ein geeignetes Schlafumfeld können die Symptome lindern.
Physiotherapie: Massage oder andere Methoden zur Entspannung der Kiefermuskeln und Verbesserung der Kiefergelenksfunktion.
Neurotoxin-Injektionen sind eine wirksame Behandlungsmethode. Sie blockieren die Nervenimpulse zu den Kaumuskeln und reduzieren so unwillkürliche Kontraktionen. Dies verringert Schmerzen und Zahnabnutzung.
Die Injektionen werden in die Kaumuskeln verabreicht, ihre Wirkung hält mehrere Monate an und muss regelmäßig wiederholt werden. Die Anwendung sollte ausschließlich von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden.
Die Neuraltherapie ist eine alternative Methode zur Behandlung von Bruxismus. Dabei werden Lokalanästhetika an bestimmte Punkte injiziert, um die Nervenleitbahnen zu regulieren.
Die Wirkung hängt von der Beeinflussung des Nervensystems ab. Neuraltherapie kann die Aktivität der Kaumuskeln verringern und die Gewohnheit des Knirschens oder Pressens reduzieren.
Wenn Neurotoxin zur Behandlung von Bruxismus eingesetzt werden soll, muss dies von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden. Für weitere Informationen zur Bruxismus-Therapie und zu interventionellen Verfahren können Sie unsere Praxis in Izmir kontaktieren.